Der Begriff "Babyfreundlich" wurde von der WHO und UNICEF 1991 in einem Programm "babyfriendly hospital" gewählt, um die Rahmenbedingungen in Geburtskliniken zu schaffen, die die Eltern-Kind-Bindung schützen und das Stillen fördern. In Deutschland gab es dann ab 1992 die Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus". Im Jahre 2011 wurde beschlossen, den Begriff " Babyfreundliches Krankenhaus" in Anlehnung an die internationale Initiative für die Qualitätssicherung zu nutzen.
Wenn Du Dich nach einer geeigneten Geburtsklinik umgesehen hast, wirst Du vielleicht von der Zertifizierung gelesen haben und Dich fragen, was dahinter steckt. Die Kliniken, die als Babyfreundlich zertifiziert sind arbeiten nach Standards, die von allen Mitarbeiterinnen eingehalten werden. Es gibt regelmäßige Schulungen dazu und neue Mitarbeiterinnen werden ausführlich fortgebildet.
alle Mitarbeiterinnen informieren Dich umfassend und einheitlich
Du erhältst schon zur Geburtsanmeldung ausführliche Inhalte, die das Stillen und die Bindung betreffen, sowie Angebote zur Vorbereitung
nach der Geburt wird Dir der Haut-zu-Hautkontakt für mindestens 2 Stunden ermöglicht, auch nach einem Kaiserschnitt
sollte das erste Bonding aus medizinischen Gründen nicht möglich sein, wird es umgehend nachgeholt
medizinisch notwendige Untersuchungen oder Maßnahmen werden meist im Haut-zu-Hautkontakt von Mutter und Baby durchgeführt
Du erhälts Informationen zu den frühen Stillzeichen Deines Babys
eine Zufütterung von künstlicher Säuglingsnahrung erfolgt ausschließlich aus medizinisch notwendigen Gründen
eine Zufütterung wird stillfreundlich durchgeführt und Du wirst dazu angeleitet
Du erhältst alle Informationen zur Steigerung Deiner Muttermilchmenge
Du bekommst eine Anleitung zur Muttermilchgewinnung von Hand
Du wirst zum Stillen angeleitet
Dein Baby und Du bleiben immer zusammen
sollte eine medizinisch notwendige räumliche Trennung erfolgen, wird Dir so schnell wie möglich der Kontakt zu Deinem Baby ermöglicht
babyfreundliche Kliniken vermeiden den Einsatz von Flaschensaugern und Schnullern, es sei denn eine medizinische Notwendigkeit liegt vor
babyfreundliche Kliniken halten den Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten ein
Eltern, die ihr Baby mit der Flasche füttern wollen/ müssen, werden in einer einzelnen Unterweisung zur babyfreundlichen Flaschenfütterung angeleitet
alle Eltern erhalten Informationen zu weiterführenden Angeboten nach ihrer Entlassung aus der Klinik, wie z.B. Stillgruppen in ihrer Umgebung und Stillsprechstunden
In den babyfreundlichen Kliniken werden alle diese Daten dokumentiert und in einer Still-Statistik erfasst und diese Statistiken zeigen, dass all diese Maßnahmen das Stillen und den Bindungsaufbau unterstützen.
Die Einhaltung dieser Standards ermöglicht Dir und Deinem Neugeborenen, eine gute Bindung zueinander aufzubauen. Du wirst sehr schnell sicherer im Umgang mit Deinem Baby und nach der Entlassung aus der Klinik den neuen Alltag zu Hause gut bewältigen.
Hier findest du Adressen babyfreundlicher Kliniken in Deutschland: Kliniksuche
Es gibt Babys, die aus verschiedenen Gründen noch nicht oder noch nicht vollständig an der Brust ernährt werden können. Um in dieser Phase die Möglichkeit des Stillens an der Brust in naher Zukunft nicht zu beeinträchtigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das wertvolle Kolostrum, abgepumpte Muttermilch oder künstliche Säuglingsnahrung zu verabreichen.
Folgende Varianten gibt es:
Löffel
Becher
Fingerfeeding
Sonde an der Brust
Die Gründe der Zufütterung können vielfältig sein und entsprechend zur Situation gibt es auch verschiedene Varianten der alternative Zufütterung. Hier eine Übersicht für Dich
Wenn Du Dir Deine Brust anschaust, wirst Du feststellen, dass die linke Brust nicht baugleich mit der rechten Brust übereinstimmt. Von Frau zu Frau variieren die Größe, die Form der Brustwarzen, das Aussehen und die Beschaffenheit des Gewebes. Dein Baby hat schon in Deinem Bauch das Saugen trainiert, indem es am Daumen saugte oder an seiner Zunge. Zu jeder Zeit schmeckte alles nach Deinem Fruchtwasser, also nach Dir. Es war immer körperwarm und ist Deinem Baby vertraut. Wenn Dein Baby Deine Brust berührt und schmeckt wird es an das Bekannte aus Deinem Mutterleib erinnert. Das schafft Vertrauen und Geborgenheit. Dein Neugeborenes wird dann versuchen, Deine Brust zu erfassen und wird sie so in seinem Mund platzieren, dass es eine Saugbefriedigung erfährt. Nach dem anfänglichen zaghaften Saugen, wird es zunehmend stärker und regelmäßiger. Dein Baby bestimmt, wieviel Brustgewebe es in seinen Mund nehmen kann und mag. Es bestimmt auch, wieviel vom Kolostrum es aktuell benötigt und passt diese Menge an seine Magengröße an. Hat es also ausreichend an Kolostrum und Saugbefriedigung erhalten, wird es einschlafen und sich von Deiner Brust lösen.
Jetzt sieh Dir den Flaschensauger an. Er hat seine starre Form, die nicht an die Individualität Deiner Brust herankommt. Egal ob lang, breit, dick, dünn, es gibt keinen Bezug zu Deiner Brust. Dann ist der Geschmack des fremden Materials für Dein Baby irritierend und die Milch fließt nur so in Dein Baby hinein. Selbst, wenn es mittlerweile Sauger gibt, die das aktive Saugen Deines Babys fordern, so ist die Technik am Sauger nicht dieselbe, wie an Deiner Brust.
Unterschiede in Position und Saugverhalten: Zum Anlegen an Deine Brust führst Du Dein Baby zur Brust hin, mit einem Sauger gehst Du in den Mund Deines Babys hinein. So wird die Zunge Deines Neugeborenen in einer anderen Position sein und auch eine andere Funktion ausüben.
Beim Stillen an Deiner Brust liegt Dein Baby Dir zugewandt, beim Flaschefüttern liegt es in der Rückenlage. So sind unterschiedliche Muskeln im Einsatz, es findet eine frühe Konditionierung / Prägung statt und das sogenannte Beruhigungssaugen/ Trostsaugen mit geringem Milchfluss, welches an Deiner Brust zum Ende der Stillmahlzeit stattfindet, ist an der Flasche so nicht möglich.
Diese ersten Erfahrungen Deines Babys wirken sehr nachhaltig und aus diesem Grund wird häufig von einer sogenannten "Saugverwirrung" durch Flaschenfütterung gesprochen.
Fazit: Es gibt keine "brustähnlichen Sauger", denn jede Brust ist ein Individuum von der Natur gebaut und für die Ernährung Deines Babys geschaffen worden.
Übrigens: Deine Brust reagiert auf alle Keime, die Dich und Dein Baby umgeben mit einem speziellen Schutz durch die Bildung von Abwehrstoffen.
Wir wollen das Stillen fördern und halten den internationalen Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten ein. Da es die stillfreundlichen Alternativen zur Fütterung gibt, wollen wir mit unseren Milchpumpen die Aufrechterhaltung der Bildung von Muttermilch sichern, die Erhöhung der Muttermilchmenge unterstützen und den Müttern die Möglichkeit geben, mit ihrer Hebamme oder Stillexpertin die passende Variante der Fütterung zu finden.
Zusätzlich wollen wir Dich und Dein Baby mit hilfreichen Informationen und Hilfsmitteln durch Eure Stillzeit begleiten.
Ardo ist also auch baby- und familienfreundlich, wir sprechen von WHO-Kodex-konform.
Lass Dich von Deiner Hebamme oder Stillberaterin beraten und anleiten, um in eine entspannte Stillzeit gehen zu können.
Ich wünsche Dir eine kuschelige Stillzeit,
Deine Nancy