KINDERWUNSCH

Eizellqualität verbessen: Diese 7 Tipps können helfen

Wir alle haben es schon einmal gehört: Die Zahl der Eizellen, die uns zur Verfügung stehen, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die Qualität Deiner Eizellen ist jedoch entscheidend für eine erfolgreiche Schwangerschaft, denn eine gesunde Eizelle erhöht die Chance, ein gesundes Baby auf die Welt zu bringen.

Wir möchten Dir hier einige Tipps geben, wie Du die Gesundheit Deiner Eizellen optimieren und somit die Chancen auf eine Empfängnis erhöhen kannst. Die Tipps basieren auf den Erfahrungen von Denise Noyer-Erez. Sie ist Fruchtbarkeitsexpertin und hat schon viele Paare auf dem Weg zur Schwangerschaft unterstützt.

Wichtig vorab zu wissen: Es ist nicht möglich, die Eizellqualität zu verbessern, nachdem Du einen Eisprung hattest. Vielmehr geht es darum, künftige Schäden an der DNA anderer Eizellen zu verhindern.

Gibt es eine Möglichkeit, die Qualität von Eizellen zu bestimmen?

Es gibt zwar Tests, die Aufschluss darüber geben, wie viele Eizellen Dir noch bleiben, aber es gibt keinen genauen Test für die Eizellqualität. Anhand von Hormonindikatoren lassen sich jedoch zumindest Hinweise auf Deine Fertilitätsrate ablesen:

FSH: Die Qualität Deiner Eizellen kann als niedrig eingestuft werden, wenn die Eierstöcke nicht auf das normale Signal des follikelstimulierenden Hormons (FSH) ansprechen. Höhere Werte dieses Hormons können ein Indikator für eine geringere Qualität der Eizellen sein.

AMH: Eine niedrige ovarielle Reserve ist oft mit einer geringeren Qualität der Eizellen verbunden. Die ovarielle Reserve wird mit Hilfe des sogenannten Anti-Müller-Hormon (AMH) bestimmt. Es ist allerdings möglich, eine niedrige ovarielle Reserve zu haben und dennoch mit Eizellen höherer Qualität schwanger zu werden.

Wann solltest Du mit der Optimierung Deiner Eizellgesundheit beginnen?

Es wird empfohlen, etwa zwei bis vier Monate bevor Du versuchen möchtest schwanger zu werden, mit der Verbesserung der Eizellgesundheit zu beginnen.

Die meisten Frauen wissen nicht, dass es mindestens 100 Tage dauert, bis eine Eizelle ausgereift ist. Diese 100 Tage sind Deine Chance, die Qualität Deiner Eizellen zu verbessern. In dieser Zeit trägst Du dazu bei, die Follikel in den Eierstöcken zu stimulieren, bevor sie sich zu den endgültigen Eizellen entwickeln, die dann für den Eisprung bereit sind.

Was kannst Du konkret tun, um die Eizellqualität zu verbessern?

Es gibt verschiedene Aspekte kannst du berücksichtigen kannst, um die Qualität Deiner Eizellen zu verbessern. Konkret geht es dabei um:

Verbesserung der Blutzirkulation

Eine gesunde Blutzirkulation sorgt dafür, dass die Eierstöcke mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Aber wie lässt sich eine gute Durchblutung überhaupt sicherstellen? Bewegung lautet hier das Zauberwort!

Du kannst es Dir in etwa so vorstellen: Wenn man den ganzen Tag sitzt, ist das so, als würde man einen Knick in einen Schlauch machen: Das Wasser kommt zwar immer noch raus, aber nicht so optimal, wie es sein könnte. Ähnlich verhält es sich mit den Blutbahnen unseres Körpers. Um eine gute Zirkulation zu gewährleisten, ist es deshalb hilfreich, wenn Du Dich regelmäßig bewegst.

Auch ein guter Umgang mit Stress ist wichtig. Dieser wirkt sich nämlich negativ auf die Sauerstoffsättigung Deines Blutes und demnach auch auf die Sauerstoffversorgung Deiner Eierstöcke aus. Massagen, Meditation und Akupunktur eignen sich gut als Stressausgleich und sind auch darüber hinaus förderlich für Deine Gesundheit.

Achte auf eine entzündungshemmende und nährstoffreiche Ernährung

Eine entzündungshemmende Ernährung hilft oxidativen Stress zu bekämpfen. Unter oxidativem Stress versteht man das Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien im Körper. Dieses Ungleichgewicht kann zu einer Schädigung und damit zur vorzeitigen Alterung der Eizellen führen. Um dem vorzubeugen, empfehlen wir den Verzehr von entzündungshemmenden und antioxidativen Lebensmitteln wie beispielsweise Nüssen, Samen, nicht stärkehaltigen Lebensmitteln sowie Milch- und Rindfleischprodukten in Bio-Qualität.

Zu den Lebensmitteln, die hingegen als entzündungsfördernd gelten, gehören Brot, Süßigkeiten, Gebäck, verarbeitete Fette und frittierte Lebensmittel. Wir empfehlen Dir daher, diese Lebensmittel bestenfalls aus Deiner Ernährung zu streichen oder den Konsum auf ein Minimum zu reduzieren.

Besonders wichtig ist es darüber hinaus, genügend hochwertiges Eiweiß zu Dir nehmen. Eiweiß ist in Deinem Körper an vielen wichtigen Prozessen beteiligt. Es hilft zum Beispiel bei der Bildung von Muskeln, bei der Regenerierung und ist ein wichtiger Energielieferant für Deine Zellen – darunter auch die Eizellen.

Du kannst Deinen Eiweißbedarf über viel Gemüse (etwa 8 Portionen pro Tag) decken. Zwar hat grünes Gemüse besonders viele nützliche Nährstoffe, die Deine Eizellqualität verbessern können, doch lautet die Devise hier trotzdem „Eat the rainbow“ (zu Deutsch „Iss den Regenbogen“). Heißt: Je mehr und verschiedenes Gemüse du isst, umso besser wird Dein Körper versorgt und Deine Zellen geschützt.

Wir möchten Dich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Du Dir vor einer Ernährungsumstellung einen Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin einholen solltest, um sicherzustellen, dass Dein Körper alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Einbindung von Nahrungsergänzungsmitteln

Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, die sich positiv auf die Qualität Deiner Eizellen auswirken können. Jegliche Fruchtbarkeitspräparate sollten klinisch geprüfte sein und erst nach Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin eingenommen werden. Nahrungsergänzungsmittel, die möglicherweise nicht auf Forschungsergebnissen beruhen, können im schlechtesten Fall die Qualität Deiner Eizellen sogar negativ beeinträchtigen. Drei Wirkstoffe, bei denen sich herausgestellt hat, dass sie die Fruchtbarkeit verbessern können, sind CoQ10, Glutathion und L-Arginin.

  • CoQ10: Ein Antioxidans, welches die Zellen mit Nährstoffen versorgt und die Energieversorgung verbessern kann.

  • Glutathion: Ebenfalls ein Antioxidans, das hilft, oxidativen Stress zu reduzieren.

  • L-Arginin: Verbessert die Blutzufuhr zur Gebärmutter und zu den Eierstöcken. Wie bereits erwähnt, ist die Blutzirkulation wichtig für die Bildung gesunder Eizellen.

Schluss mit Rauchen

Es wird dringend empfohlen bereits mit dem Rauchen aufzuhören während man versucht schwanger zu werden. Studien belegen, dass Rauchen die Chancen auf eine Empfängnis verringert und die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Das liegt an den chemischen Stoffen in Zigaretten, die die DANN einer Eizelle mutieren lassen und den Verlust ebendieser beschleunigen können. Wir wissen, dass es für viele schwierig sein kann mit dem Rauchen aufzuhören, oftmals kann Dich aber ein Arzt oder eine Ärztin dabei unterstützen.

Halte ein gesundes Gewicht

Während Übergewicht zu erhöhtem oxidativem Stress führen kann, kann sich auch Untergewicht negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Wenn Du das Gefühl hast, dass Du zusätzliche Hilfe benötigst um Dein Gewicht zu halten, kann Dir ein Ernährungsberater oder eine Ärztin weiterhelfen.

Stressbewältigung

Stress ist kontraproduktiv, wenn Du versuchst, schwanger zu werden. Stress kann nämlich zu einem Anstieg des Prolaktin- und Cortisolspiegels führen, was sich wiederum auf die Qualität und Produktion der Eizellen auswirken kann. Denk deshalb daran, Dir und auch Deinem Partner genügend entspannende Momente zu schaffen. Aktivitäten wie Meditation, Yoga, Massagen, Spaziergänge oder lange Bäder können dazu beitragen, Stress abzubauen. Auch ausreichend Schlaf kann helfen, Stress zu reduzieren.

Vermeide Giftstoffe

Neben Zigaretten gibt es unzählige weitere Giftstoffe, die unseren Hormonhaushalt stören können. Versuch deshalb möglichst viele Bio-zertifizierte Produkte in Deine Ernährung einzubauen und vermeide Produkte, die viele Chemikalien enthalten (zum Beispiel auch Reinigungsmittel oder Kosmetika).

 

Wir hoffen, dass Dich diese Tipps dabei unterstützen, eine gesunde Routine auf dem Weg zum Kinderwunsch zu entwickeln.