Eine Geburt per Kaiserschnitt ist für viele Mütter ein emotionaler und körperlicher Ausnahmezustand. Neben der Wundheilung und dem Ankommen in der neuen Rolle als Mama stellt sich oft die Frage: Kann ich nach einem Kaiserschnitt stillen? Die Antwort ist ganz klar: Ja!
Stillen nach einer Bauchgeburt ist möglich – manchmal mit kleinen Umwegen, aber immer mit einer großen Portion Liebe, Geduld und Vertrauen. In diesem Beitrag findest du hilfreiche Informationen, Tipps und Empfehlungen, die dich beim Stillstart nach einem Kaiserschnitt unterstützen können.
Ein Kaiserschnitt – egal ob geplant oder ungeplant – bringt besondere Herausforderungen mit sich. Körperlich ist es eine große Operation, emotional häufig ein intensives Erlebnis. Viele Mütter erleben:
verzögerten Hautkontakt nach der Geburt,
Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen,
einen späteren Milcheinschuss,
Unsicherheit beim Anlegen oder beim Finden der passenden Stillposition.
All das kann den Stillstart beeinflussen – bedeutet aber nicht, dass das Stillen nicht funktioniert. Mit der richtigen Unterstützung und etwas Geduld gelingt eine liebevolle Stillbeziehung auch nach einem Kaiserschnitt.
Der frühe Hautkontakt zwischen Mutter und Kind – auch „Bonding“ genannt – spielt eine wichtige Rolle für den Stillbeginn. Wenn möglich, sollte das Baby direkt nach der Geburt oder so bald wie möglich hautnah bei der Mutter liegen.
Dieser Körperkontakt fördert:
die Ausschüttung von Oxytocin,
den Start der Milchbildung,
die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind,
die Regulation der Körpertemperatur, Atmung und Herzfrequenz des Babys.
Wenn der direkte Hautkontakt im OP nicht möglich ist, kann auch eine Begleitperson das Baby halten, bis die Mutter bereit ist.
Nach einer Kaiserschnittgeburt ist die Narbe oft empfindlich. Klassische Stillpositionen, bei denen das Baby auf dem Bauch liegt, können unangenehm sein. Alternativen helfen, den Bauch zu entlasten:
Mutter und Kind liegen beide auf der Seite – ideal für Ruhephasen und die Nacht. Der Bauch bleibt frei, und das Baby kann gut angedockt werden.
Das Baby liegt seitlich unter dem Arm der Mutter, mit dem Kopf an der Brust und den Beinen nach hinten. Diese Haltung vermeidet Druck auf die Narbe.
Ein gut positioniertes Stillkissen oder spezielle Produkte wie der Kaiserschlüpfer-Postpartum-Slip mit integrierter Unterstützung können den Heilungsprozess fördern und Stillen komfortabler machen.
Nach einem Kaiserschnitt kommt die Milch bei vielen Frauen etwas später. Das liegt oft an der verzögerten Hormonfreisetzung oder an körperlicher Erschöpfung nach der OP. Trotzdem gilt: Regelmäßiges Anlegen oder sanftes Abpumpen bringt die Milchproduktion zuverlässig in Gang.
Unterstützend wirken:
häufige Hautkontakte,
sanfte Brustmassagen,
eine hochwertige Milchpumpe (z. B. Ardo Melia),
eine ruhige, geschützte Umgebung ohne Druck.
Nicht jede Stillbeziehung beginnt reibungslos – und das ist okay. Manchmal braucht es Zeit, medizinische Hilfe oder alternative Wege. Ob voll gestillt, teilgestillt oder mit Fläschchen – entscheidend ist die liebevolle Nähe, die das Baby spürt.
Mütter dürfen sich vom Perfektionsdruck lösen und den Weg wählen, der für sie und ihr Kind stimmig ist. Selbstfürsorge und eine positive Grundhaltung unterstützen nicht nur das Stillen, sondern auch das emotionale Wohlbefinden im Wochenbett.
Stillen nach einer Bauchgeburt ist anders – aber nicht weniger innig oder erfolgreich. Es braucht Vertrauen in den eigenen Körper, passende Hilfsmittel und manchmal ein bisschen professionelle Unterstützung. Mit Liebe, Geduld und Wissen kann jede Mutter nach einem Kaiserschnitt eine stabile und schöne Stillbeziehung aufbauen.
Die Kombination aus sanfter Kleidung, durchdachten Stillhilfen und liebevoller Begleitung kann dabei wertvolle Unterstützung leisten.
Jede Stillreise ist einzigartig. Und jede Mama darf stolz auf sich sein – unabhängig davon, wie ihr Weg aussieht.