Von Flachwarzen bis Frühchen – wann ein Stillhütchen wirklich hilft

Stillen ist das Natürlichste der Welt – aber es ist nicht immer einfach. Gerade in den ersten Tagen nach der Geburt kann es zu Stillproblemen kommen: wunde Brustwarzen, Saugschwierigkeiten beim Baby oder anatomische Besonderheiten wie Flach- oder Hohlwarzen. Wenn das direkte Stillen schwerfällt oder schmerzhaft ist, kann ein kleines, unscheinbares Hilfsmittel Großes bewirken: das Stillhütchen.

In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du über Stillhütchen wissen solltest – basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und stillfreundlich erklärt.

 

Was ist ein Stillhütchen?

Ein Stillhütchen ist eine hauchdünne Silikonauflage, die über die Brustwarze gelegt wird. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen. Sie soll das Anlegen erleichtern, das Saugen unterstützen und – wenn es als angenehm empfunden wird – die Brustwarze schützen.

Typische Einsatzbereiche:

  • Bei Flach- oder Hohlwarzen

  • Bei Frühgeborenen oder Babys mit schwachem Saugverhalten

  • Bei Saugverwirrung (z. B. nach Flaschenernährung)

  • Bei wunden Brustwarzen – wenn alle anderen Maßnahmen nicht ausreichen

  • Beim Übergang von der Flasche zur Brust

Wichtig: Die Anwendung sollte immer in enger Begleitung durch eine Stillberaterin oder Hebamme erfolgen – insbesondere, wenn Stillprobleme bestehen.

 

Wann ist ein Stillhütchen sinnvoll?

Stillhütchen sind keine Standardlösung – aber eine wertvolle Hilfe in besonderen Situationen. Wichtig ist: Verwende es in Rücksprache mit einer Hebamme oder Stillberaterin, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt zu lösen.

Wissenschaftlich fundierte Einsatzgebiete:

  • Wunde Brustwarzen: Laut einer Studie kann ein Stillhütchen kurzfristig Schmerzen lindern und Dir Zeit zur Heilung geben.
  • Frühgeborene Babys: Stillhütchen können bei Frühchen das Saugen fördern und die Milchaufnahme verbessern. 
  • Flach- oder Hohlwarzen: Das Silikon formt die Brust leicht vor und macht es Babys leichter, korrekt anzudocken.

Laut EISL (Europäisches Institut für Stillen und Laktation) kann ein Stillhütchen in Einzelfällen hilfreich sein – insbesondere, wenn es als angenehm empfunden wird und eine Alternative zum Abstillen bietet. Dennoch gilt: Ziel ist immer, möglichst bald wieder ohne Hütchen zu stillen.


Häufige Fragen – ehrlich beantwortet

1. Beeinflusst ein Stillhütchen die Milchbildung?
Nicht zwangsläufig – entscheidend ist die Effizienz des Saugens. Studien (z. B. Chertok et al., 2009) zeigen, dass die Milchmenge stabil bleiben kann, wenn das Hütchen korrekt angewendet wird.

2. Besteht die Gefahr, dass sich das Baby daran gewöhnt?
Ja, das kann passieren. Daher sollte das Baby regelmäßig auch ohne Hütchen gestillt werden – z. B. beim Wechsel der Seite oder in besonders wachen Momenten. Eine einfühlsame Begleitung erleichtert den Übergang.

3. Wie finde ich die richtige Größe?
Die Größe richtet sich nach dem Mund Deines Babys, nicht nach Größe der Brustwarze. Eine Stillberaterin kann hier fachkundig helfen.

4. Wie lange darf ich ein Stillhütchen verwenden?
Stillhütchen sind eine Übergangslösung. Ihre Anwendung sollte regelmäßig überprüft und wenn möglich reduziert werden. Dabei kann eine Stillberaterin unterstützen. Wichtig ist: Auch beim Stillen mit Hütchen sollte die Mundstellung des Babys der beim Stillen ohne Hütchen entsprechen – also weit geöffneter Mund, große Portion Brust erfassen, Lippen nach außen gestülpt.

5. Wie wird ein Stillhütchen richtig gereinigt?
Nach jeder Anwendung mit kaltem Wasser abspülen, um Milchproteine nicht zu fixieren. Danach mit milder Seife reinigen und regelmäßig sterilisieren. 


Tipps für die Anwendung – damit es wirklich hilft

Brust vorbereiten
Eine sanfte Brustmassage oder Wärme auf der Brust kann helfen, den Milchfluss zu fördern und das Stillen angenehmer zu gestalten.

Erst Kontakt, dann Hütchen
Bevor Du das Stillhütchen aufsetzt, lass Dein Baby mit der Brust in Kontakt kommen – am besten mit etwas Speichelkontakt. Dieser Austausch trägt dazu bei, dass sich die Zusammensetzung Deiner Muttermilch besser auf die Bedürfnisse Deines Babys einstellt.

Stillhütchen leicht anfeuchten
So haftet es besser und verrutscht nicht beim Anlegen.

Größe am Mund des Babys orientieren
Wähle das Stillhütchen nicht nach der Brustwarzengröße, sondern danach, wie gut es dem Mund Deines Babys passt – nur so kann es effektiv saugen und die Milch optimal fließt.

Korrekt anlegen
Das Hütchen sollte die Brustwarze vollständig umschließen, dabei angenehm sitzen und nicht drücken. Die Brustwarze sollte sich frei bewegen können.

Geduldig sein
Gerade am Anfang kann es ein wenig dauern, bis sich Baby und Mama an das Stillhütchen gewöhnt haben. Lass Dir Zeit – und hol Dir Unterstützung, wenn Du sie brauchst.

 

Produktempfehlung: Ardo Tulips Stillhütchen

Die Ardo Tulips Stillhütchen wurden speziell entwickelt, um Dir bei Stillherausforderungen sanft zu helfen – und gleichzeitig die Nähe zwischen Dir und Deinem Baby zu erhalten.

Vorteile auf einen Blick:

  • Tulpenform mit Nasenaussparung: Ermöglicht Haut-zu-Haut-Kontakt und fördert das natürliche Stillverhalten Deines Babys.
  • Medizinisches Silikon: Hauchdünn, geschmacks- und geruchsneutral, frei von BPA und Latex.
  • Drei Größen: S (16 mm), M (20 mm), L (24 mm) – für eine passgenaue Anwendung.
  • Praktische Box: Zwei Stillhütchen + hygienische Aufbewahrungsbox inklusive


Fazit: Stillhütchen – kleine Hilfe, große Wirkung

Ein Stillhütchen kann Dir den Einstieg ins Stillen erleichtern, Schmerzen lindern und Saugprobleme überbrücken. Wichtig ist: Verwende es bewusst und begleitet – dann kann es eine echte Entlastung sein. Und manchmal braucht es genau das: eine kleine Hilfe, um gemeinsam mit Deinem Baby den Stillweg zu finden, der für Euch beide stimmt.

 

Quellen:

  1. Amir, L. H., & Neumann, K. (2000). Use of nipple shields in breastfeeding: a review. Breastfeeding Review, 8(1), 5–11.

  2. Meier, P. P., Brown, L. P., Hurst, N. M., Spatz, D. L., Engstrom, J. L., & Borucki, L. C. (2000). Nipple shields for preterm infants: effect on milk transfer and duration of breastfeeding. Journal of Human Lactation, 16(2), 106–114.

  3. Chertok, I. R. A., Schneider, J., & Blackburn, S. (2006). A pilot study of maternal and term infant outcomes associated with ultrathin nipple shield use. Journal of Obstetric, Gynecologic & Neonatal Nursing, 35(2), 265–272.

  4. Ziemer, M. M., Paone, J. P., Schupay, J. S., & Cole, E. (1989). Methods to prevent and manage nipple pain in breastfeeding women. Journal of Obstetric, Gynecologic & Neonatal Nursing, 18(5), 321–326.

  5. World Health Organization (WHO). (2009). Infant and young child feeding: Model Chapter for textbooks for medical students and allied health professionals. WHO Press.

  6. EISL – Europäisches Institut für Stillen und Laktation: Stillhilfsmittel in der Stillzeit