ABPUMPEN

Wie kann ich meine Milchmenge steigern?


Zunächst solltest Du verstehen: Um die Milchmenge zu steigern, muss Deine Brust das Signal erhalten, dass mehr Milch benötigt wird, dazu muss sie vermehrt entleert werden. Das kann sein durch vermehrtes Anlegen des Babys oder durch vermehrtes Abpumpen. Wenn Du Dein Baby nach Bedarf stillst, also immer wenn es Hunger-Signale sendet (ca. 8 bis 12 mal pro Tag), wirst Du vermutlich von selbst die richtige Menge Milch bilden. Falls nicht findest Du in diesem Artikel viele Tipps, was Du unterstützend tun kannst. In der jüngsten Fachliteratur sind drei Möglichkeiten zur Steigerung der Milchmenge mittels Abpumpen beschrieben:

1. Doppelpumpen

Durch das Doppelpumpen, das heißt das Abpumpen beider Brüste gleichzeitig, wird nicht nur die Abpumpzeit um die Hälfte reduziert, sondern auch die Milchproduktion stärker angeregt und Milchmenge gesteigert.

2. Hands-on-Pumping

Das bedeutet Abpumpen bei gleichzeitiger Massage der Brust. Mit dieser Methode kann nicht nur die Milchmenge gesteigert, sondern auch der Fettgehalt Deiner Muttermilch erhöht werden.
So gehts:

  • Pumpe mit einem Doppelpumpset ab (evtl. mit einem Still-BH) und massiere gleichzeitig Deine Brüste

  • Führe dies so lange aus, bis nur noch wenig Milch fließt

  • Anschließend entleere die Brust manuell mit der Hand in eine Brustglocke oder pumpe einzeln mit gleichzeitiger Brustmassage ab.

 

3. Power Pumping

Power Pumping ist ein Abpumpvorgang in Intervallen. Es imitiert ein spezielles Stillverhalten von Babys, das die Milchproduktion erhöht: Das Clusterfeeding. Hierbei will das Baby während 2-3 Stunden (meist abends) sehr häufig gestillt werden, mit kurzen (Schlaf-)Pausen dazwischen. Das häufige Anlegen am Abend erhöht den Prolaktinspiegel, regt die Milchbildung an sorgt für einen längeren Schlaf.
Beim Power Pumping wird das Clusterfeeding-Verhalten mit Hilfe einer Milchpumpe simuliert, um Deine Milchproduktion zu erhöhen. So funktioniert Power Pumping:

  • 20 Minuten pumpen

  • 10 Minuten Pause

  • 10 Minuten pumpen

  • 10 Minuten Pause

  • 10 Minuten pumpen

Durch die kurzen Pausen zwischen den Abpump-Sitzungen und jeder neuen Stimulation wird der Prolaktionspiegel (milchbildendes Hormon) angehoben und so die Milchbildung gefördert.
Diese Power Pumping-Methode wird 1x täglich empfohlen. Viele Frauen bemerken bereits nach drei Tagen eine deutliche Steigerung der Milchmenge, bei manchen dauert es bis zu zwei Wochen, bis sie die maximale Wirkung spüren.

Die richtige Milchpumpe für Power Pumping

Power Pumping ist grundsätzlich mit jeder effizienten elektrischen Doppel-Milchpumpe möglich, erfordert jedoch das Stoppen der Zeit, einen Erinnerungs-Wecker und so weiter. Mit der neuen Ardo Alyssa Doppelmilchpumpe mit dem weltweit ersten automatischen Power Pumping Programm reicht ein Knopfdruck, den Rest erledigt die Pumpe für Dich. So kannst Du die Zeit für Dich nutzen, zum Entspannen, Lesen oder was immer Dir gut tut. Mehr Informationen zu Alyssa Double findest Du hier.

Tipps zum Power Pumping:

  • Mache es Dir bequem und entspanne Dich, denn je wohler Du Dich fühlst desto besser fließt Deine Milch

  • Gönn Dir etwas zu Trinken und einen Snack nebenbei

  • Nutze einen Pump-BH, um die Hände frei zu haben (Du kannst Dir selbst einen Pump-BH kreieren, indem du auf Höhe der Brustwarzen einen alten BH kreuzförmig einschneidest, so dass Du den Trichter der Brustglocken hindurchschieben kannst)

  • Wenn möglich kuschle mit Deinem Baby oder sieh es an oder denke an Dein Baby

  • Eine Massage der Brüste während der Pumppausen ist wohltuend und kann zusätzlich die Milchbildung anregen

  • Du kannst die Muttermilch während der gesamten Stunde sammeln und sie danach in den Kühlschrank stellen

  • Habe Geduld und gib Deinem Körper Zeit. Anfangs kann es sein, dass Deine Milch nur tropfenweise fließt, das macht nichts! Ziel ist es Deiner Brust und Deinem Körper die nötigen Signale für die Milchbildung zu geben.

Falls Du unsicher bist, ob Du ein- oder mehrmals täglich eine Power-Pumping-Session einlegen sollst, kontaktiere am besten Deine Hebamme oder Stillberaterin. Sie kann Dir am besten sagen, welcher Rhythmus für Deine Situation am besten geeignetsten ist.

Weitere Tipps zur Steigerung der Milchmenge:

  • Häufigeres Anlegen: Nach 24 Stunden häufigerem Anlegen hat sich die Milchproduktion der gesteigerten Nachfrage meist wieder angepasst.

  • Häufiger Seitenwechsel: Das Baby bei jeder Mahlzeit an beiden Seiten trinken lassen. Für eine noch bessere Entleerung beider Brüste, zwischen beiden Seiten mehrmals wechseln (Ping-Pong-Stillen).

  • Ausgedehnter Hautkontakt: Das führt zur Ausschüttung der Hormone Prolaktin und Oxytocin, was die Milchbildung begünstigt.

  • Um Dich selbst kümmern: Achte auf eine ausreichende und ausgewogene Ernährung, trinke genügend, versuche Stress zu vermeiden und gönne Dir Ruhepausen.

  • Abpumpen nach dem Stillen: Für eine gründliche Entleerung der Brust, dadurch wird mehr Milch nachgebildet.

  • Brustmassagen vor und während dem Abpumpen sowie eine wärmende Brustkompresse

Wie erkenne ich, ob mein Baby genug Milch bekommt?

Wenn das Baby nach der Stillmahlzeit zufrieden, der Stuhl weich und gelblich, die Windel ca. 6 mal am Tag eingenässt ist (davon in den ersten 4 bis 6 Wochen min. 3 mal mit Stuhl) und es einen glücklichen und zufriedenen Eindruck macht, bekommt Dein Baby ausreichend Nahrung. Sollte Dein Baby nicht zunehmen, nach dem Stillen noch unruhig sein oder nicht wie oben beschrieben die Windeln einnässen und Stuhlgang haben, dann wende Dich bitte an Deinen Kinderarzt, Deine Hebamme oder eine Stillberaterin. Hinweis: Es nicht nötig zusätzlich Säuglingsnahrung zu füttern. Im Gegenteil: Das Zufüttern würde dazu führen, dass Dein Baby anderweitig gesättigt wird und weniger von Deiner Brust trinkt, so dass Deine Milchmenge abnimmt. Wir wünschen Dir eine wundervolle Stillzeit!