Solltest Du zu wenig Muttermilch produzieren oder Dein Baby wegen eines Wachstumsschubes mehr Milch benötigen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Deine Milchmenge zu steigern - mit Hilfe einer Milchpumpe oder auch durch die Beachtung einiger Still-Tipps.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen: Um die Milchmenge zu steigern, muss Deine Brust das Signal erhalten, dass mehr Milch benötigt wird, dazu muss sie vermehrt entleert werden. Das kann sein durch häufigeres Stillen des Babys oder durch häufigeres Abpumpen. Es ist nicht sinnvoll Babynahrung zuzufüttern, im Gegenteil, das könnte zum frühzeitigen Abstillen führen. Denn je weniger Nachfrage an Deine Brust gemeldet wird, desto weniger Milch produziert sie.
Wenn Du Dein Baby nach Bedarf stillst, also immer wenn es Hunger-Signale sendet (ca. 8 bis 12 mal pro Tag), wirst Du vermutlich von selbst die richtige Menge Milch bilden. Falls nicht findest Du in diesem Artikel viele Tipps, was Du unterstützend tun kannst.
Durch das Doppelpumpen, das heißt das Abpumpen beider Brüste gleichzeitig, wird nicht nur die Abpumpzeit um die Hälfte reduziert, sondern auch die Milchproduktion stärker angeregt und die Milchmenge gesteigert.
Das bedeutet Abpumpen bei gleichzeitiger Massage der Brust. Mit dieser Methode kann nicht nur die Milchmenge gesteigert, sondern auch der Fettgehalt Deiner Muttermilch erhöht werden.So funktioniert Hands-on-Pumping:
Pumpe mit einem Doppelpumpset ab und massiere gleichzeitig Deine Brüste. Am besten geht das mit einem Still-BH für Dein herkömmliches Pumpset oder einem tragbaren Pumpset, so dass Du beide Hände frei hast.
Pumpe und massiere so lange, bis nur noch wenig Milch fließt. Achte darauf, dass Deine Brustwarzen zentriert bleiben und nicht am Pumpset-Trichter reiben.
Anschließend entleere die Brust manuell mit der Hand in eine Brustglocke oder pumpe einzeln mit gleichzeitiger Brustmassage ab.
Power Pumping ist ein spezielles Abpumpen in Intervallen mit kurzen Pausen dazwischen. Es imitiert ein spezielles Stillverhalten von Babys, das die Milchproduktion anregt: Das Clusterfeeding. Hierbei will das Baby während 2-3 Stunden (meist abends) sehr häufig gestillt werden, mit kurzen (Schlaf-)Pausen dazwischen. Durch die sehr kurzen Pausen zwischen dem Stillen und jede neue Stimulation wird der Prolaktionspiegel (milchbildendes Hormon) angehoben und die Milchbildung gefördert.
Beim Power Pumping imitiert man das Clusterfeeding, indem man abwechselnd pumpt und pausiert. Es gibt verschiedene Abpump-Intervalle, die empfohlen werden, wir beschränken uns hier auf eines davon.
20 Minuten pumpen
10 Minuten Pause
10 Minuten pumpen
Diese Power Pumping-Methode wird 1x täglich empfohlen, bis Deine Milchproduktion sich erhöht hat. Viele Frauen bemerken bereits nach drei Tagen eine deutliche Steigerung der Milchmenge, bei manchen dauert es bis zu zwei Wochen, bis sie die maximale Wirkung spüren. Gib Deinem Körper Zeit, sich anzupassen.
Power Pumping ist grundsätzlich mit jeder effizienten elektrischen Doppel-Milchpumpe möglich, erfordert jedoch das Stoppen der Zeit und Mitdenken. Einfacher geht es mit dem automatischen Power Pumping Programm der Ardo Alyssa Milchpumpe. Damit reicht ein Knopfdruck, den Rest erledigt die Pumpe für Dich. So kannst Du die Zeit für Dich nutzen, zum Entspannen, Lesen oder was immer Dir gut tut. Je wohler Du Dich fühlst, desto besser fließt Deine Milch.
Es gibt die Milchpumpe als klassische Ardo Alyssa Doppel-Milchpumpe sowie als tragbare Doppel-Milchpumpe Ardo Alyssa Hands-Free. Mehr Informationen zu beiden Varianten der Ardo Alyssa findest Du hier.
Mache es Dir bequem und entspanne Dich, denn je wohler Du Dich fühlst desto besser fließt Deine Milch.
Gönn Dir etwas zu Trinken und einen Snack nebenbei.
Nutze einen Pump-BH oder ein tragbares Pumpset, um die Hände frei zu haben. (Du kannst Dir selbst einen Pump-BH kreieren, indem du auf Höhe der Brustwarzen einen alten BH kreuzförmig einschneidest, so dass Du den Trichter der Brustglocken hindurchschieben kannst)
Wenn möglich kuschle mit Deinem Baby oder sieh es an oder denke an Dein Baby.
Eine Massage der Brüste während der Pumppausen ist wohltuend und kann zusätzlich die Milchbildung anregen.
Du kannst die Muttermilch während der gesamten Stunde sammeln und sie danach in den Kühlschrank stellen
Habe Geduld und gib Deinem Körper Zeit. Anfangs kann es sein, dass Deine Milch nur tropfenweise fließt, das macht nichts! Ziel ist es Deiner Brust und Deinem Körper die nötigen Signale für die Milchbildung zu geben.
Wir empfehlen Dir einmal täglich eine Power Pumping Session. Falls Du unsicher bist, ob Du ein- oder mehrmals täglich Powerpumpen solltest, kontaktiere am besten Deine Hebamme oder Stillberaterin.
Häufigeres Entleeren: Nach 24 Stunden häufigerem Stillen oder Abpumpen hat sich die Milchproduktion der gesteigerten Nachfrage meist wieder angepasst.
Häufiger Seitenwechsel: Das Baby bei jeder Mahlzeit an beiden Seiten trinken lassen. Für eine noch bessere Entleerung beider Brüste, zwischen beiden Seiten mehrmals wechseln (Ping-Pong-Stillen).
Ausgedehnter Hautkontakt: Das führt zur Ausschüttung der Hormone Prolaktin und Oxytocin, was die Milchbildung begünstigt.
Um Dich selbst kümmern: Achte auf eine ausreichende und ausgewogene Ernährung, trinke genügend, versuche Stress zu vermeiden und gönne Dir Ruhepausen.
Abpumpen nach dem Stillen: Für eine gründliche Entleerung der Brust, dadurch wird mehr Milch nachgebildet.
Brustmassagen vor und während dem Abpumpen sowie eine wärmende Brustkompresse
Wenn das Baby nach der Stillmahlzeit zufrieden, der Stuhl weich und gelblich, die Windel ca. 6 mal am Tag eingenässt ist (davon in den ersten 4 bis 6 Wochen min. 3 mal mit Stuhl) und es einen glücklichen und zufriedenen Eindruck macht, bekommt Dein Baby ausreichend Nahrung.
Sollte Dein Baby nicht zunehmen, nach dem Stillen noch unruhig sein oder nicht wie oben beschrieben die Windeln einnässen und Stuhlgang haben, dann wende Dich bitte an Deinen Kinderarzt, Deine Hebamme oder eine Stillberaterin.
Weitere und ausführlichere Infos rund ums Stillen und Abpumpen findest Du in unseren weiteren Blog-Texten sowie in unserem kostenlosen Still-Ratgeber Hello Baby.
Wir wünschen Dir eine wundervolle Stillzeit!
Dein Ardo-Team