Dein Menstruationszyklus wird von verschiedenen Hormonen gesteuert. Die hormonellen Veränderungen beeinflussen dabei nicht nur Deine Stimmung, Deinen Appetit, Dein Hautbild und Deinen Schlaf, sondern auch Dein Scheidenmilieu. Konkret geht es dabei um die Konsistenz des sogenannten Zervixschleims, der sich je nach Zyklusphase verändert. Wir erklären Dir im Folgenden, wie sich diese Veränderungen unterscheiden und wie Du mit Hilfe des Zervixschleims Deine fruchtbaren Tage bestimmen kannst.
Der Zervixschleim ist ein Sekret, welches von den Drüsen des Gebärmutterhalses gebildet wird. Die Konsistenz und Beschaffenheit des Zervixschleims verändert sich während Deines Zyklus und damit auch der pH-Wert der vaginalen Umgebung. Das ist wichtig zu wissen, denn nicht jeder pH-Wert fördert das Überleben von Spermien. Während der unfruchtbaren Tage ist der pH-Wert eher sauer. Er stellt dadurch eine lebensfeindliche Umgebung für die Spermien dar. Befindest Du Dich jedoch kurz vor Deinem Eisprung, verändert sich die Konsistenz des Zervixschleims. Das Scheidenmilieu wird weniger sauer. Dadurch wird der Zervixschleim in den fruchtbaren Tagen auch aufnahmefähiger für Spermien und erleichtert ihnen so das Schwimmen zur Gebärmutter.
Vergleicht man die Überprüfung des Zervixschleims mit dem Messen der Basaltemperatur, so lässt sich feststellen, dass die Basaltemperatur durch Faktoren wie Alkohol oder die Einnahme von Medikamenten beeinflusst werden kann. Darüber hinaus erfordert die Messung eine konsequente und präzise Anwendung und es kann sein, dass Du den Beginn des fruchtbaren Fensters verpasst oder anhand der Temperatur nur weißt, wann der Eisprung stattgefunden hat.
Der Zervixschleim kann hingegen Deinen Eisprung besser vorhersagen. Das kurz vor dem Eisprung freigesetzte Östrogen führt nämlich zu einer erhöhten Schleimproduktion und der Zervixschleim wird außerdem dehnbar und flüssiger. Wenn Dein Scheidenausfluss also klar und elastisch-spinnbar wird, stehst Du kurz vor dem Eisprung. Das heißt auch, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft nun deutlich erhöht sind.
Nach dem Eisprung sorgt das Hormon Progesteron anschließend für eine Verdickung des Zervixschleims und hilft so, den Gebärmutterhals wieder zu verschließen.
Du kannst Deinen Zervixschleim unkompliziert selbst zu Hause überprüfen und so herausfinden, wann Deine fruchtbaren Tage sind. Wie das geht? Ganz einfach mit diesen 4 Schritten:
Je nach Phase des Menstruationszyklus verändert sich Deine Zervix, also Dein Gebärmutterhals, auch auf andere Weise. Einige dieser Veränderungen können Dir dabei helfen, herauszufinden, wann Dein Eisprung bevorsteht.
Kurz vor dem Eisprung sitzt der Muttermund, also das untere Ende des Gebärmutterhalses, zum Beispiel ziemlich hoch, ist feuchter und fühlt sich weicher an – ganz ähnlich Deiner Lippen. Die Öffnung im Gebärmutterhals, die die Verbindung zur Gebärmutter darstellt, weitet sich sogar ein wenig. Diese Veränderung ist zwar oft nicht ertastbar, aber manche Frauen können den Unterschied dennoch spüren.
Nach dem Eisprung sitzen Zervix und Muttermund niedriger, sind trockener und fester. Der Muttermund ist außerdem geschlossen. Auch während Deiner Periode ist er niedrig und fühlt sich fest an – fast wie Deine Nasenspitze. Der Muttermund öffnet sich während Deiner Periode jedoch leicht, damit das Menstruationsblut aus der Gebärmutter abfließen kann. Nach dem Ende der Periode verschließt der Muttermund die Zervix dann wieder.
Übrigens gibt es eine gute Eselsbrücke, mit deren Hilfe Du dir ganz leicht merken kannst, wie sich Gebärmutterhals und Muttermund während des Eisprungs anfühlt. Es lautet SHOW. Das steht für Soft, High, Open and Wet, also zu Deutsch: Weich, hoch, offen und feucht. Stellst du diese Merkmale beim Untersuchen Deiner Zervix fest, weißt Du, dass Du an diesen Tagen am fruchtbarsten bist.